ISO ist eine Abkürzung und steht für “International Standards Organisation”, die Empfindlichkeit der Kamera auf Licht. In der Film-Fotografie wird ISO als die “Film-Geschwindigkeit” bezeichnet. Sie erinnern sich sicher noch, an die Nummern auf Filmdosen, “Filmempfindlichkeit”: 200, 400, 800, usw. Diese Zahlen repräsentieren verschiedene ISO – Einstellungen je niedriger die Zahl, desto weniger empfindlich ist der Film auf Licht; je höher die Zahl, desto empfindlicher ist er auf Licht. Da jedoch der Großteil der Produktfotografie in diesen Tagen digital gemacht wird, bezieht sich in diesem Artikel alles auf die Nutzung einer Digitalkamera. In der digitalen Fotografie steuert die ISO-Einstellung an der Kamera die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors. Normalerweise verwenden Fotografen die ISO-Einstellungen zwischen 100-1600, obwohl auf neueren, qualitativ besseren Digitalkameras, gehen die Einstellungen runter auf ISO 50 und hoch bis zu 200.000. Das Prinzip ist das Gleiche, wie bei der Film-Fotografie – je niedriger die ISO-Zahl, desto weniger Licht kann die Kamera sammeln; je höher die ISO-Zahl, desto mehr Licht kann Ihre Kamera einfangen.

Sie wollen, DAS ­perfekte Produktfoto, gut belichtet und tiefenscharf, sodass Ihr Kunde von der Schönheit Ihrer Produkte sofort beeindruckt ist. Um dies zu erreichen, müssen Sie die Grundeinstellungen Ihrer Digitalkamera kennen und das Thema unsers heutigen Blogs verstehen: ISO.

Was ist ISO?

ISO 200 f13 1_4

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ISO 2000 f13 1_50

ISO 2000 f13 1_50

Wenn Sie im manuellen Modus (M) fotografieren, müssen Sie ISO selbst steuern, wenn Sie aber im Prioritätsmodus (P) fotografieren, wird die ISO-Stufe automatisch zwischen niedrig bis hoch schwanken, je nach Ihren Prioritätsmodus-Einstellungen wie, natürliches Licht, Lichtquelle, und die gewünschte Ästhetik. In unserem Beitrag, Nutzen Sie Ihre Kameraeinstellungen zu Ihrem Vorteil, können Sie mehr über manuelle Kamera-Einstellungen lesen, um die Vorteile der einzelnen Kamera-Einstellungen zu lernen. Egal, ob Sie im Manuellen- oder Prioritätsmodus fotografieren, wenn die ISO-Stufe geändert wird, verändern Sie die Verschlusszeit Ihrer Kamerablende, was für eine korrekte Belichtung des Bildes sorgt. Wenn Sie auf eine höhere ISO-Stufe einstellen, werden Sie weniger Belichtungszeit benötigen, um die gleiche Belichtung zu erhalten. Beispiel: Sie sind in den ­Priorität-Modus für Blendeneinstellung, weil Sie die volle Kontrolle über Schärfentiefe wünschen. Ihre ursprüngliche Einstellung ist 1/250 ­F8 @ 200 ISO. Wenn Sie die ISO-Stufe auf 400 ändern, müssen Sie Ihre Verschlusszeit auf 1/500 ändern, sodass die Blendeneinstellung ­F8 bleiben kann. Ebenso, wenn Sie zu ­ISO- 800 geändert wird, sollten Sie die Verschlusszeit auf 1/1000 anpassen. Wenn die Verschlusszeit nicht zusammen mit der ISO-Stufe geändert wird, werden die Bilder nicht richtig belichtet, wie unten gezeigt.

ISO 200 f11 1_6

ISO 200 f11 1_6

ISO 400 f11 1_8

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ISO 800 f11 1_15

ISO 800 f11 1_15

Es gibt zwei wichtige Faktoren, bei der Entscheidung, ob Sie Ihre Kamera ISO-Einstellung für Produktfotos ändern: 1. Wie viel Licht ist in dem Bereich Ihres ­Foto-Shoots und 2. Ob Sie mit einem Kamerastabilisierungsgeräte, wie einem Stativ arbeiten.

1. Vorhandenes Licht

Vorhandenes Licht bezieht sich darauf, wie viel Licht Sie für Ihr Foto-Shoot, in dem von Ihnen ausgewählten Bereich haben. Wenn Sie Bilder im Freien fotografieren, in einem gut beleuchteten Studio, oder in einem Raum mit großen Fenstern, haben Sie wahrscheinlich genug verfügbares Licht mit dem Sie arbeiten können, sodass Ihre Kamera nicht wirklich zusätzliche Hilfe beim Belichten braucht, so kann die Einstellung zwischen ISO 100 und 400 bleiben. Wenn Sie allerdings die Fotos in einer dunklen Umgebung machen, wird Ihre Kamera eine höhere Lichtempfindlichkeit brauchen, dann sollten Sie eine ISO-Einstellung über 400 wählen, um genügend Licht mit der korrekte Belichtungszeit einzufangen. Hinweis: Die Verwendung des in Ihrer Kamera eingebauten Blitzes, oder einem externen Blitz, ist ein Mittel, um zusätzliche verfügbares Licht zu gewinnen und somit die ISO-Einstellung niedrig zu halten. Allerdings ist natürliches Sonnenlicht oder Softbox Studiobeleuchtung immer am besten, so verwenden Sie diese Lichtquellen, wenn Sie die Möglichkeit haben.

ISO 400 f4.5 1_8 verfügbares Licht und niedriges ISO-Einstellung

ISO 400 f4.5 1_8 verfügbares Licht und niedriges ISO-Einstellung

ISO 400 f4.5 1_80 zusätzliches Licht

ISO 400 f4.5 1_80 zusätzliches Licht

ISO 2000 f4.5 1_80 verfügbares Licht und hohe ISO-Einstellung

ISO 2000 f4.5 1_80 verfügbares Licht und hohe ISO-Einstellung

2. Bildstabilisierung

Produkt-Fotografen haben in der Regel keine Probleme damit, das sich ihr Objekt hin und her bewegt, wenn Sie ein klares Foto ablichten wollen. Allerdings sollten Sie versuchen, durch Stative oder andere Arten der Bildstabilisierung, wie z.B. die Abstützung der Kamera auf einem Schreibtisch oder einer anderen harten Oberfläche, das “Verwackeln”, vor allem während ­schlechten Lichtverhältnissen und niedriger ISO-Situationen, zu minimieren.

Hinweis: Auch wenn Ihre Kamera auf einem Stativ befestigt ist, das Verwackeln der Kamera kann immer noch auftreten, wenn jemand den Auslöser manuell drückt. Um diese Verwacklungen zu minimieren, empfehlen wir den Kauf eines stabileren Stativs und/oder ein Auslöser-Kabel oder Fernbedienung. Sie können aber auch mit Ihrer Kamera in den Selbstauslöser-Modus gehen. Weil Sie die besten Produktfotos auf der niedrigsten möglichen ISO einfangen werden, sind Lichtverhältnisse und Bildstabilisierung zwei sehr wichtige Faktoren, die Sie berücksichtigen müssen! Das ist so, weil mit zunehmender ISO ­Einstellung auch mehr “rauschen” produziert wird.

Rauschen

Arbeiten mit einer höheren ISO-Einstellung bedeutet an Bildqualität zu verlieren. Sie schaffen dadurch “rauschen” und andere Effekte wie Chromaberration (Verfärbung). “Rauschen” ist die ­Verpixelung im Bild, die es verzerrt, verfärbt und “körnig” aussehen lässt­. Da alle Bilder aus Pixeln bestehen, ist ein wenig “rauschen” normal, aber übermäßig verpixelte Bilder verlieren an Schärfe und Klarheit. Diese ­Pixellierung sorgt für fleckig Hauttöne und “Blöcke” in der Farbe, wo der Betrachter eigentlich scharf und somit viele Details sehen sollte.

Bildunterschrift: Die Bilder von diesem Glas wurden mit natürlichem Licht, in unterschiedlichen ISOs fotografiert. Das Rauschen bei ISO 1000 und 1600 hat die Bildqualität drastisch beeinträchtigt, während im Bild, welches mit ISO 400 fotografiert ist, die Qualität hervorragend ist.

Bildunterschrift: Die Bilder von diesem Glas wurden mit natürlichem Licht, in unterschiedlichen ISOs fotografiert. Das Rauschen bei ISO 1000 und 1600 hat die Bildqualität drastisch beeinträchtigt, während im Bild, welches mit ISO 400 fotografiert ist, die Qualität hervorragend ist.

Bildunterschrift: Das zweite Beispiel zeigt eine Menge von Chromaberration (Verfärbung) infolge von Rauschen.

Bildunterschrift: Das zweite Beispiel zeigt eine Menge von Chromaberration (Verfärbung) infolge von Rauschen.

Diese Beispielfotos machen klar, dass fotografieren mit niedrigeren ­ISOs(­max 200), Ihre Produkt Fotos von überschüssigem Rauschen freihält und damit die Zeit verkürzt, die Sie mit der Nachbearbeitung verbringen. Rauschen ist ziemlich schwer zu beheben, auch mit der besten Nachbearbeitungs-Software. Es ist nicht unmöglich, aber stundenlanges Korrigieren von “Rauschen” kann Ihren Arbeitsfluss und somit Ihre Effizienz stark beeinträchtigen.

f8 1/500 mit strobe sensor line

f8 1/500 mit strobe sensor line

Die Vorteile eines ­niedrigen ISO sind: Eine breite Palette von Farbsättigung mit guter, klarer Bildschärfe und gutem Kontrast. Bei niedrigeren ISO-Werten ist die Kamera in der Lage, weitere Informationen im Bild zu erfassen, um eine höchstmögliche und naturgetreue Abbildung Ihrer Produkte zu erreichen. Fotografieren mit ISO von 100 bis 125 bedeutet, dass Sie eine starke und gleichmäßige Lichtquelle benötigen. Denken Sie daran, dass Sie eine Blendeneinstellung zwischen ­F11 und ­F16 für eine tiefere Tiefenschärfe und bessere Fokussierung wählen­.

Ideal für ein richtig belichtetes Bild eines unbewegten Produktes in Studiobeleuchtung ist, ISO 200 mit einer Verschlusszeit von 1/125 bei ­F16. Sie können einen externen Blitz verwenden, aber denken Sie daran, dass Sie aufgrund der Synchronisations-Beschränkungen Ihrer Kamera, die Einstellungen nur auf 1/250 anzupassen können. Alles über 1/250 wird eine “­sensor ­line” über dem Bild zu erstellen. Daher empfehlen wir die Verwendung einer Studiobeleuchtung. Wenn Sie sich entscheiden, mit einer höheren ISO-Einstellung zu arbeiten, sollten Sie dies kontinuierlich machen. Seien Sie sich allerdings bewusst das Ihre Fotos durch die hohe ISO-Einstellung dauerhaft an Qualität zu verlieren.

Lernen Sie die Kamera-Grundlagen, die Ihrer spezifischen Kamera-Marke und Linsen. Machen Sie sich mit den verschiedenen Einstellungen vertaut, Sie werden sehen, dass Sie schnell effizienter werden im Prozess Ihre Bilder zu optimieren.